Wenn alle anderen auch durchgefallen sind, dann kann man ausschließen, daß der Prüfer was gegen Deinen Enkel persönlich hatte.
Leider gibt es sowas immer noch, daß Haarfrisur, Klamotten, allgemen die äußere Erscheinung eines Prüflings sich negativ auswirken können, wenn es dem Halbgott, genannt Prüfer nicht iun den Kram passt.
Eine Handhabe wird es kaum geben. Man kann zwar theoretisch auf dem Weg des Verwaltungsgerichts dagegen vorgehen, aber wenn der Prüfer anhand seines amtlichen Prüfprotokolls auszeigt, daß folgende fehler, erstens, zweitens, drittens, viertens, gemacht wurden, dabei die gegen den und den und den Paragraphen verstoßen wurde, wird so ein Einspruch auf dem Beschwerdeweg nichts bringen.
Mir ist es bei meiner LKW-Prüfung fast ähnlich ergangen. Lange Haare, Lederjacke, Jeans...der Prüfer war ein ehemaliger Bundeswehrler, der dort den gleichen Job gemacht hat. Ich hatte auch den Fehler gemacht, ZU vorsichtig in der Stadt mit diesem Ungetüm herumzufahren. Auf der Landstraße gab mir der Fahrlehrer versteckte Zeichen, jetzt auch die für LKW erlaubten 60 auszufahren, und auf der Autobahn die 80.
Da ich sonst keine "Fehler" gemacht hatte, mußte der Prüfer mir den Lappen geben. Mit etwas Bauchschmerzen, wie er in der Nachbesprechung sagte. Er wies explizit darauf hin, daß zu langsames Daherzockeln im Endeffekt auch ein Sicherheitsrisiko darstellt, da es andere zum Überholen animiert, und daß es besser und sicherer ist, wenn alle gleichmäßig im Verkehrsfluß mitschwimmen.
Von daher vermute ich, daß sowohl Dein Enkel als auch die anderen nicht nur wegen des zu langsamen Fahren durchgefallen sind.
In manchen Bundesstaaten der USA gibt es sogar ein "ticket" für zu langsames Fahren. Begründung auch hier: Darstellen eines Verkehrshindernisses.